Ein Blick in den Pilzgarten

Pilze in bestmöglichster Quatität zu produzieren bedeutet für uns bei Götterspeis möglichst naturnah zu arbeiten. Daher ziehen wir unsere Pilze parallel zur kontrollierten Zucht im Fruchtungsraum auch im Freien groß. Das hält die Kulturen vital und abwehrkräftig – Pilze sind lernfähig und müssen sich draußen anpassen, diese Erfahrung nehmen wir jedes Jahr in den Zuchtkreislauf auf.

Mit Pilzbrut beimpfte Stämme in der Durchwachsphase, in der die Pilze die Stämme für sich einnehmen.

Im Vergleich zu keimarmen Bedingungen, die bei Zucht in geschlossenen Räumen herrscht, müssen sich die Pilzkulturen im Freien mit Schädlingen, Krankheiten und anderen Umwelteinflüssen arrangieren. Dadurch steigt die Menge und die Qualität der Inhaltsstoffe, die Vitalität der Pilze ist wesentlich höher als unter keimarmen Bedingungen. Manche Pilze können gar nur im Freien gezüchtet werden.

Der Birkenporling, das Schweitzer Messer des Waldes – seit tausenden Jahren vielfältiger Rohstofflieferant.

Interessant sind für uns daher Wildfunde von Heilpilzen, weil die genetische Information im Vergleich zu Zuchtpilzen wesentlich facettenreicher ist. Um keine seltenen Pilze aus der Natur zu entnehmen, bringen wir im Folgejahr, nach erfolgreicher Zucht der Wildfunde, beimpfte Stämme wieder in das Fundgebiet zurück.

Auch seltene Pilzraritäten wie der Ästige Stachelbart („Frisee“) wachsen im Pilzgarten.

Die Freilandkultur von Pilzen ist klarerweise abhängig von Jahreszeiten, Witterung und Schädlingsdruck. Daher sind unsere Pilze und Produkte daraus nicht durchgängig verfügbar, um Defizite bei manchen Sorten auszugleichen, gibts es Zusammenarbeit mit anderen Züchtern aus Österreich und Deutschland. Mit dieser Kooperation wollen wir ein gutes Angebot an regional produzierten und nachprüfbar nachhaltigen Pilzen auf den Markt bringen.

Problemlösung zum Schneckendruck: Shiitake- und Stachelbart-Stammkulturen hängen frei und werden bewässert. Die Gestänge gibt es als Bausatz oder fertig bei uns.

Ein weiterer Versuch mit unserer Pilzzucht ist interessant für Waldbesitzer. Gefällte Bäume hinterlassen klarerweise einen Stumpf – an dieser Stelle wächst die nächsten 10-20 Jahre nichts Neues. So lange dauert es, bis das verbliebene Holz von Natur aus verrottet.
Wir testen in einem bewirtschafteten Wald die Möglichkeit, holzzersetzende Pilze wie z.B. Austernpilzen und Kräuterseitlingen in Stümpfe zu impfen, um einerseits wirtschaftlichen Ertrag mit dem Baumstumpf zu haben, andererseits den Zeitraum der Verrottung zu verkürzen.

Stumpfkultur im bewirtschafteten Wald – unter jedem Wachsdeckel steckt holzabbauende Pilzbrut, die auch leckere Fruchtkörper bildet