Pilzzucht: Labor, Fruchtungsraum und Freiland

Das Pilz- und Verarbeitungslabor

Der Anfang und das Ende einer Pilzkultur findet im Labor unter stark keimreduzierten Bedingungen statt. Auf einer sterilen Werkbank werden Pilzkulturen in Petrischalen und Flüssigkulturen im keim- und sporenfreien Luftstrom angelegt, geklont oder umgefüllt. Das kleinteiligen Pilzmyzel muss gut vor Kontamination durch Bakterien, Viren und Pilzsporen geschützt werden. Nach der Vermehrung auf hochwertigen Substraten werden die Kulturen in Holzstämme oder in spezielle Kunststoffsäcke transferiert.

Zum Klonen und Umsetzen von Kulturen braucht man eine sterilen Werkbank – hier ein „Laminar Air Flow“.

Der Fruchtungsraum

Kontrolle über alle relevanten Faktoren, damit sich Pilze richtig wohl fühlen. Sauerstoff-Zufuhr (Luftaustausch), Luftfeuchtigkeit, Luftaustausch, Temperatur und Licht – jeder dieser Faktoren wirkt sich auf das Pilzwachstum aus und muss kontrolliert bzw. eingestellt werden. Man kann dies über Erfahrung lernen oder mit Steuerungen arbeiten, die brauchen aber auch regelmäßige Kontrolle – jeder Ausfall, jede Fehlfunktion hat rasche Wirkung! Läuft alles nach Plan, kann man sehr rasch mit reicher Pilzernte rechnen!

Samtfußrüblinge im Fruchtungsraum – ein guter Winterpilz, der niedrige Temperaturen liebt und einen tollen Geschmack hat.

Freilandkulturen – Pilze in natürlicher Umgebung

Pilzzucht am Balkon, im Garten oder auch im Wald – eine Herausforderung, die belohnt wird. Außerhalb eines abgetrennten Bereichs hat man nicht Kontrolle über alle Einflüsse, man kann zwar für Schatten und Befeuchtung sorgen, die Kulturen müssen aber selbst mit Wetter, Kontaminationen und Schädlingen klar kommen. Wenn diese Hürden gemeistert werden, hat man aber gut angepasste und wehrhafte Kulturen, die jahrelang 1 bis 2 mal im Jahr Ertrag bringen.

Diese Stammkulturen mußten wegen des enormen Schneckendrucks aufgehängt werden – ohne Bodenkontakt braucht es regelmäßige Befeuchtung.