Neue Wege

Landwirtschaft ist längst zu einer industriellen Lebensmittelproduktion geworden, die vor allem Gewinnmaximierung als höchstes Ziel hat. Bauern und Gärtner könnten und sollten viel mehr sein als reine Produzenten, aber oft fehlt es an Ideen oder an ehrlicher Information über nachhaltigere Methoden und Techniken.

Neue und alte Kulturtechniken bieten viele Chancen – wie der Einsatz von Kohle zur Bodenverbesserung.

Terra preta

Ein hervorragendes Beispiel für Bodenverbesserung durch Menschenhand ist „Terra preta“ (portugiesisch für „schwarze Erde“). Diese spezielle Humusschicht wurde im Amazonasgebiet entdeckt, im erosionsreichsten Gebiet der Welt, die ältesten Funde sind über 3000 Jahre alt und seither stabil fruchtbar. Wahrscheinlich ist die Mischung aus Kohle, Bioabfällen, Tonscherben und Fäkalien zufällig entstanden und hat sich erfolgreich bewährt. Die Universität für Bodenkultur in Wien hat umfangreiche Test- und Forschungsergebnisse mit Terra preta anzubieten, gemeinsam mit der Ökoregion Kaindorf (Stmk.) wurden zeitgemäße Techniken in der Praxis erfolgreich getestet.
Terra preta speichert Wasser und Dünger und Sauerstoff besser als andere Böden und ist ein probates Mittel zur nachhaltigen Sanierung karger und ausgelaugter Flächen. Mit frischem Mulchmaterial wächst die Terra preta-Humusschicht immer weiter, ein Einsatz von Mineraldüngern ist aufgrund der guten Nährstoffsättigung nicht mehr nötig! Zusätzlich entsteht die Option für Landwirte klimaaktiv tätig zu sein, die ausgebrachte Kohle ist für sehr lange Zeit aus dem klimarelevanten System heraus genommen, verbessert Böden und spart Kosten. Erfahren Sie hier mehr dazu.

Mehr Diversität im Boden minimiert Probleme mit Krankheiten und Schädlingen.

Diversität im Bodenleben

Diversität ist ein Grundprinzip der Natur, das gilt auch für landwirtschaftliche Nutzflächen. Humusfreie, mineralisch gedüngte und pestizidbelastete Böden sind leider weit verbreitet und verursachen hohen Aufwand und Kosten in der Landwirtschaft. Ein gesunder Boden ist ein eigenes Ökosystem von Bakterien, Pilzen, Algen und Kleinstlebewesen. Durch den Einsatz von Bakterienmischungen und Mykorrhizapilzen können verarmte Nutzflächen natürlich und nachhaltig saniert werden – wir informieren gerne über Einsatzmöglichkeiten und Kosten.

Aquaponik

Aquaponik ist Fisch- und Pflanzenzucht im selben Wasserkreislauf (unabhängig von Bodenqualitäten) und eine großartige Methode der Lebensmittelherstellung auf kleinstem Raum. Die Fische liefern über ihre Ausscheidungen Dünger, der im selben System von Pflanzen ausgefiltert wird, dadurch wird eine optimale Wasserqualität erhalten und Gemüse und Kräuter werden mit hochverfügbaren Nährstoffen versorgt. Gemeinsam mit führenden Experten im Anlagenbau und Betrieb wollen wir für die Verbreitung dieser Kulturtechnik sorgen und die Vorteile von Aquaponik für Gärtner und Landwirte darlegen.